Freitag, 24. Dezember 2010

Tulum - oh Tannenbaum

Gestern war ein sehr merkwuerdiger Tag. Erst regnete kurz in Stroemen, dann fiel der Strom aus und alles wurde mit Kerzen beleuchtet.
Weihnachtswunder?
Frohe Weihnachten euch allen!



Donnerstag, 23. Dezember 2010

Tulum - el paraiso

Nach 4 Tagen auf der Isla mujeres sind wir seit gestern in Tulum.
Die Isla war traumhaft, aber enorm touristisch. Unser Hostal war (fuer ein Hostal) riesig, anonym und wie ein kleiner Club Med: Plastikarmband, Massageservice, Restaurant, abends Konzerte und Magier-show. Klingt nett, waeren da nicht die ganzen betrunkenen amerikanischen Freshmen ("yeah, cheap booze!"). In einer Haengematte am Strand (ja, Hostal direkt am Strand!) konnte man das aber getrost ausblenden.
In Tulum ist der Strand noch schoener, allerdings leider 4km vom Hostal entfernt. Zum Glueck gibts 2x tgl. einen Shuttle. Auf der Plus-Seite gibts ausserdem eine toll eingerichtete Kueche (ja, sowas ist wichtig!); ausserdem haben wir uns diesmal ein Doppelzimmer (mit eigenen Betten!) gegoennt.
Wir lassen es uns gutgehen, lernen, lesen, Spielen Capoeira, Gitarre und Karten.
Viel gibt es nicht zu erzaehlen, was als Schlussanekdote dienen koennte. Vielleicht, dass wir in Tulum sowohl einen Wiener (einen echten!) als auch 2 Muenchnerinnen in unserem Hostal haben?
Oder vielleicht die merkwuerdige Tatsache, dass es von der Isla nach Puerto Juarez am Festland 2 Faehren gibt: Einen top-modernen Jet fuer Touristen (natuerlich mit Musik-show) und einen Seelenverkaeufer fuer Einheimische (mit mehr Sitzplaetzen als Schwimmwesten) - beide kosten aber das selbe.


Im tollen Hostel in Mérida, dem "Nómadas"

Bettenburgen der Isla mujeres

Weihnachten auf mexikanisch

Isla mujeres

Tulum, Playa paraiso


Donnerstag, 16. Dezember 2010

Merida - das Paradies

wir sind seit 2 Tagen in Merida. Die Stadt wirkt kleiner als sie ist und wirkt ganz nett, hat aber wenig "aufregendes" zu bieten. Dafuer ist das Hostel einfach super: Fruehstueck inkl., ueberall Haengematten, riesige Gaerten, ein Pool und abends gratis Salsa-unterricht. Die letzten zwei Tage war der Himmel recht bewoelkt und es war frisch (!) (auf der Fahrt hat es sogar geregnet! Der erste Regen seit zwei Monaten!!!), heute schien zum ersten Mal die Sonne und wir lagen den ganzen Tag am Pool.
Morgen gehts auf die Isla de mujeres wo wir drei (oder vier oder fuenf) Tage bleiben werden; endlich wieder Meer!
Viel haben wir also nicht zu berichten, dafuer haeufen sich die Anekdoten.
Auch in Mexiko weihnachtet es ja sehr, und verbunden mit der mex. Vorliebe fuer Kitsch und knallige Farben ist das oft bizarr.
Witzig war der Supermarktbesuch eben: In den Supermaerkten hier stehen an der Kasse immer Leute die deine Sachen einpacken. Jahreszeitgemaess tragen sie momentan alle Zipfelmuetzen - und da die Mexikaner hier recht klein sind wuselte der Kassenbereich vor Weihnachtselfen.
Danach waren wir in einem Bekleidungsgeschaeft auf der Suche nach Hemden (wenn wir demnaechst in Cuba Salsa tanzen gehen will man ja entsprechend gekleidet sein).
Sebi war sichtbar verzweifelt ob der kurzen Aermel - und ein mex. Paerchen, das seine Suche beobachtete brach irgendwann in schallendes Gelaechter aus.
(auch ich habe uebrigens nix gefunden - in alle Hemden haette ich zwei mal reingepasst. Ganz so fuellig wie die Mexikaner bin ich also noch nicht)

Sonntag, 12. Dezember 2010

Mexico ciudad - Tenochtitlán, der Mittelpunkt der Welt

Auf dem Weg von Zacatecas nach Guanajuato waren wir fuer ein paar Stunden in León, dem landesweit groessten Lederproduzenten. Total absurd - praktisch jedes Geschaeft in jeder Strasse verkauft Schuhe, Jacken, Taschen, Guertel, Huete, Saettel, Stiefel!
In Guanajuato waren wir dann 2 Tage. Ebenfalls eine wunderbare Stadt mit einem interessanten Mumienmuseum: Der oertliche Friedhof war gegen 1910 voll und so wurden viele Leichen exhumiert. Zu Tage kamen perfekt konservierte Koerper - dank des kalkhaltigen  Bodens.
Am 9. abends kamen wir dann in Mexico DF an.
Ouf. Die Stadt ist unglaublich lebendig, unglaublich laut, stinkig, stickig... die Smog-Glocke ist schon der Wahnsinn. Wirklich blau wird der Himmel nie, und am Horizont sieht man ein schmutziges braun.
Das Zentrum an sich ist sehr schoen, irgendwie wirkt es wie eine Mischung aus spanischer Architektur mit franzoesischer Eleganz. Nur - alles ist vollgestopft mit Menschen, und alles flankiert von lauthals schreienden fliegenden Haendlern.
Wir haben nur 3 Tage fuer DF reserviert - 3 zu viel oder viel zu wenig.
Ich wuerde die Stadt gerne naeher kennenlernen da ich glaube, dass sie sehr spannend waere, aber in 3 Tagen ist sie einfach nur stressig. Morgen gehts nach Teotihuacan in der Naehe, beruehmte Pyramiden anschauen; abends geht es mit dem Bus 20h nach Mérida. Endlich, die Halbinsel Yucatán...
ich freue mich schon sehr.
Die Schlussanekdote ist ein geschichtlicher Ausflug:
Wie manche vielleicht wissen ist das Wappen Mexicos ein Adler auf einem Kaktus, der eine Schlange frisst. Es wird berichtet, dass den Azteken, aus dem Norden kommend auf der Suche nach einem neuen Lagerplatz, geweissagt wurde, dass sich an einem Ort, wo ein Adler, auf einem Kaktus sitzend eine Schlange fressend, das Zentrum der Welt, Tenochtitlán, befaende. Dort sollten sie ihre Stadt bauen. Und so kam es dann natuerlich auch...
Ein Guide auf einer Tour gestern meinte aber, das alles sei eine Erfindung der Spanier. Der elegante Adler staende fuer die Spanier, auf dem Kaktus Mexico thronend und die minderen Mexikaner fressend. Das eigentliche Symbol Tenochtitláns sei ein Adler mit einer Feuer- und einer Wasserzunge, dem Symbol fuer die goettliche Macht.
Sei es wie es sei, beides nette Geschichten.

Montag, 6. Dezember 2010

Zacatecas - solche und solche Staedte

Es gibt Staedte deren erster Eindruck genau so schlecht ist wie die weiteren Erfahrungen.
Es gibt Staedte, die scheinen furchtbar aber man gibt ihnen mal noch eine Chance - und man wird belohnt(Wien Westeinfahrt vs. restliche Stadt).
Es gibt Staedte, da faehrt man rein und denkt sich "hmm, wir koennten Freunde werden" aber man wird enttaeuscht (Guadalajara).
Es gibt Staedte die so furchtbar wirken, dass man sie gar nicht erst kennenlernen will (Chihuahua).

Und dann gibt es noch die, da kommt man an, wird von Busfahrer mit einem Laecheln begruesst, die Sonne geht gerade auf und man sieht eine kleine, aber saubere und sympathische Stadt in einem Tal liegen und denkt sich "oha, das sieht nett aus". Man faehrt mit dem Bus wahnwitzig steile Gaesschen entlang und erhascht immer wieder super Ausblicke ueber die Stadt.
Dann steigt man aus und denkt sich "huch, wo bin ich denn hier gelandet?": Weil die Strassen blitzblank sauber sind. Weil die Gehsteige durchgaengig sind (klingt albern, lernt man aber in Mexiko zu schaetzen) und sogar behindertengerecht. Weil die Strassen gepflastert sind. Vor allem aber:
Weil die Stadt in der aufgehenden Sonne einfach wunderbar aussieht, eigentlich gar nicht mexikanisch, eher italienisch oder spanisch. Und weil die Stadt nach ausgiebigen Erkundungsspaziergaengen und Tagen Aufenthalt immer noch einladend, freundlich und einfach sympathisch ist.
Wir sind in Zacatecas, auf 2440m, UNESCO-Weltkulturerbe, und das zurecht.
Unser Hostel ist wie die Stadt - einfach super. Wir verbringen viel Zeit auf der tollen Dachterrasse oder im kleinen gemuetlichen Aufenthaltsraum, haben hier tolle Leute kennengelernt und irre Geschichten gehoert, waren in der reichsten Silbermine Mexikos (dem Quell des Reichtums der Spanier) und dem Club "Eden", 300m unter der Oberflaeche und... wollen hier eigentlich nicht weg. :)







Nachtrag Creel

auch wenn wir uns unseren Aufenthalt in der Kupferschlucht etwas anders vorgestellt hatten bot er doch alles, was man sich von einem zuenftigen Outdoor-trip erwartet:
Wandern durch Schluchten, ueber Ebenen und durch Waelder, mit Karte und Kompass zu einem vereisten Wasserfall. 44 km mit dem Mountainbike. Feuermachen am Holzofen. Bunt gekleidete Rarámuri-Eingeborene. Und nicht zuletzt einen Abend im nettesten Café ganz Mexicos, wenn nicht sogar ueberhaupt, deren herzliche Besitzerin einen fuer einige Stunden die Minusgrade draussen vergessen laesst. Wo wird man schon mit einem Busserl begruesst und einem "Hallo, ich bin Ana; ich habe gerade Suppe gekocht wenn du welche magst. Oder ich mach euch noch schnell was frisch (natuerlich 100% bio [in Mexiko!!!!!!!!]) und danach sing ich fuer euch (zusammen mit meinem Mann der grad in der Ecke Gitarre spielt)"; und waehrend des Essens und ueberhaupt des ganzen Abends wurde gescherzt und gelacht. Auf unserer Seite fielen Saetze wie "das ist glaube ich das erste Restaurant in Mexiko wo man den Eindruck hat, dass die Besitzerin sich bei der Einrichtung was gedacht hat", "wie hiess dieses daenische Wort nochmal? hyggelig? Das hier ist richtig hyggelig", "ich glaube das ist das netteste Restaurant in dem ich jemals gewesen bin", "hier fuehlt man sich echt willkommen und nicht nur sein Geld"... und Ana hatte eine Stimme... wow. ein wunderbarer Abend.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Nachtrag Culiacán - Abschiedsfotos

Weil der Abschied so nett war doch noch ein paar Fotos von unserem letzten Tag im HCC:

Gruppenbild aerztliches Personal


unser Abschiedskuchen:
"Felicidades, Doctores de Austria" -
"Glueckwuensche fuer die Doktoren aus Oesterreich"

Abschiedsfoto mit allen


Creel - ein paar Bilder

mit dem Zug durch die Barranca

die Barranca de Cobre im Hintergrund

zu Beginn der Wanderung


Gruppenbild mit Italien

Creel - Wandern

Oh - mein - Gott. Es ist so kalt hier!
Nachts ging der Ofen aus (vll eh ganz gut, der Abzug war so undicht, dass ich bedenken hatte wegen des Kohlenmonoxid...) und ploetzlich war es so erbaermlich kalt, dass ich in meinem Daunenschlafsack mit Komfortbereich bis 5ºC und unter 2 Wolldecken noch fror! Zum Wandern am naechsten Morgen hatte dann jeder 5-6 Schichten an (untenrum 4, und 2 paar Socken!), aber in der Sonne ging es dann einigermassen.
Auf der Suche nach Wanderungen durch bzw. v.a. IN die Barranca hoerten wir immer das selbe: nur mit Fuehrer, Wege zu schwer zu finden, nur mit Nissan, nur mit Pferd, nur mit Tour, nur mit mehr Leuten etc etc..... :-( Deswegen machten wir heute nur einen "kleinen" 6-stuendigen Ausflug; der allerdings war sehr angenehm. Die Landschaft sah definitiv nicht aus nach Mexico, eher Canada oder aehnliches.
Auf dem Rueckweg trafen wir eine Italienerin die zufaellig im selben Hostel ist wie wir, dort trafen wir dann noch 2 Tschechen. Sehr angenehm mit Europaeern und nicht immer mit den Gringos oder Aussis, en serio!

Etwas erschuetternd war die Begegnung mit den Einheimischen. Dass einem in Mexico immer und ueberall etwas angedreht werden will sind wir schon gewohnt. aber heute kam uns eine Frau mit kleinem Kind entgegen, ca 5 Jahre alt. Sah sehr drollig aus, ganz dick eingepackt, ganz bunte Kleidung... als es bei uns ankam hielt es handgemachten Schmuck hoch und sagte nur "Compra" - "Kauf!". Das selbe wiederholte sich noch ein paar Mal... man wird schon sehr nachdenklich.

Jedenfalls werden wir morgen nochmal ein wenig wandern und Donnerstag nach Chihuahua aufbrechen. Freitag abend geht es ueber Nacht nach Zacatecas.