Montag, 1. August 2011

Buenos Aires - d294, noch 16 Tage

Es geht ins aufregende Finale einer aufregenden Reise! Schon bin ich im Monat des Heimfkugs und mit einem Blick aufs Datum musste ich eben feststellen, dass ich in nur wenig mehr als zwei Wochen schon wieder Heimaterde unter den Füßen haben werde!
Und trotzdem bleibt es noch spannend: Mein Freund und Gastgeber hier in BA hatte mich gestern gefragt warum ich eigentlich nicht die Foz do Iguacu, gigantische Wasserfälle im Süden Brasiliens besuche - und ich hatte nicht wirklich eine Antwort; deswegen habe ich heute spontan beschlossen meinen Aufenthalt in BA zu verkürzen, auf Montevideo zu verzichten und dafür zu besagten Wasserfällen zu fahren! Jeder der dort war bekommt leuchtende Augen wenn er davon spricht und ich freue mich schon sehr - auf die Wasserfälle und über die Tatsache, dass es, obwohl ich diesen letzten Reiseabschnitt schon vor zwei Monaten empirisch geplant hatte, trotzdem noch Raum für Überraschungen und Spontaneität gibt!
Zwei kleine Mankos gibt es: Die Fahrt nach Foz dauert 20h von BA und kostet knapp 80 Euro und von Foz könnte ich mir eigentlich den Bus nach Port Alegre sparen (von wo ich einen Flug nach Rio habe) und direkt nach Rio fahren. Aber wirkliche Gegenargumente sind beide nicht.
Gestern, Sonntag, habe ich drei porteñer (=aus BA stammende) Institutionen kennengelernt: bei einem Nachmittagsspaziergang den Trödelmarkt von San Telmo und Abends ein fantastisches Bife (Steak) von der Parilla (dem Grill, in diesem Fall auf der Dachterrasse unseres Hauses) sowie später einen Mate-Tee.

Die Abschlussanekdote erzählt ein wenig von diesem Tee:
Mate bezeichnet in den meisten südamerikanischen Ländern nur Blatt-Tee, in Argentinien beschreibt es eine spezielle Art Teetasse; hier und in Uruguay ist es aber viel mehr als das: soziales Ritual und essenzieller Bestandteil der Lebensweise. Selbst auf Reisen trifft man Argentinier stets mit einem Mate und einer kleinen Thermoskanne zum Nachfüllen! Der Mate (Tasse) ist traditionell aus einem faustgroßen Kürbis der meist kunstvoll verziert ist. Zu Beginn wird dieser mit Yerba (sprich "Scheeerbah!" - Teeblättern) gefüllt die später immer wiede rmit warmen Wasser übergossen werden. Da der Mate so voll ist mit Teeblättern die die Feuchtigkeit sofot ausfsaugen reicht ein Aufguss gerade mal für 2-3 Schluck! Man schlüft den Tee durch einen speziellen Strohhalm der unten geschlossen und an den Seiten nur dünn perforiert ist damit nur Tee und keine Blätter geschluckt werden. Nachdem man getrunken hat gießt man Wasser nach und reicht es einem Freund weiter, dieser nimmt einen Schluck und reicht wiederum weiter. Die Teeblätter sind unglaublich ergiebig, eine Füllung reicht in der Regel für einen Abend. Mate wird immer und überall von jedem getrunken - bei der Arbeit, nach der Arbeit in gemütlicher Runde, im Bus und auf der Straße. Es gibt dazu extra Umhängetaschen die genau einen Matebecher und eine Thermoskanne fassen, so dass man wirklich jederzeit bestens ausgestattet ist.

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